"Mein kleines Jerusalem" (http://www.arte.tv/de/2525662.html) zeigt wieder einmal anschaulich, wie krankhaft Religion als solche ist.
Sie erfüllt den gesellschaftlichen Zweck, dass sie Gewissheiten und Halt bietet, und das gelingt nur, wenn sie ihre Zweckhaftigkeit leugnet, also absolute Geltungsansprüche stellt.
So klammern sich die Menschen an diese vermeintliche Gewissheit, pressen ihren kleinen Kopf so dicht an diesen scheinheiligen Retter, dass ihnen der Blick auf andere unmöglich wird. Schließlich können sie sich selbst nicht mehr sehen ebenso wie die gesamte Welt. Sie haben sich in die klebrige Masse der Religion hineingedrückt und werden von ihr nicht mehr losgelassen.
Religion trennt. Und anders als andere gesellschaftliche Gruppierungen tut sie dies so gesetzesartig und emotional besetzend, dass sie auf kurz oder lang Hass gebiert und zu Kriegen führt.
Religion ist zutiefst antidemokratisch und wird im Westen m.E. nur geduldet, weil das Christentum im Westen nur noch eine kastrierte Religion ist, eine Endmoräne des Mittelalters. Dort, wo sie mit testosteronprotzender Überzeugung auftaucht, wo z.B. das islamische Mittelalter mitten unter uns Platz greift, wird es deutlich: Freies, aufgeklärtes Denken in demokratischer Kultur ist Religion und vor allem Religionsgemeinschaften nicht nur zuwider sondern wesensfremd und existenzbedrohend.
Religion predigt - bestenfalls - Liebe und gebiert Hass, jedenfalls sobald sie in Gruppen gelebt wird.
Ich habe den Verdacht, dass ein kritischer Jude vor 2000 Jahren eine ähnliche Erkenntnis hatte und schleunigst von seinen Religionsbrüdern dafür ans Kreuz genagelt wurde. Als er sich nicht mehr wehren konnte, hat man aus ihm einfach einen Religionsstifter gemacht und die ganze Geschichte konnte in einer neuen Variante mit anderer Besetzung von Neuem beginnen.
Vielleicht ist es ganz gut, dass es keinen Gott gibt, er müsste einfach zu viel menschlichen Irrsinn und Wahnsinn ertragen ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen