Sonntag, 19. April 2009

Facebook-Nutzer haben schlechtere Noten

Ein Nachtrag zu den Überlegungen der Aberziehung von Kulturfähigkeiten: Spiegel online berichtet über eine quantitative Studie, die eine starke Nutzung von Online-Commuties in einen statistischen Zusammenhang mit schlechteren Uni-Noten bringt (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,619583,00.html).
 
Natürlich ist bei dieser quantitativen Forschung höchste Vorsicht angesagt, da ja die Ursachenzusammenhänge weitestgehend im Dunkeln bleiben (wie der Bericht ja auch selbst einschränkend anführt).
 
Eine mögliche Erklärung weist jedoch Parallelen zu meinem Gedankenversuch auf:
 
"So fand die Oxforder Neurowissenschaftlerin Susan Greenfeld im Februar heraus, dass Personen, die viel Zeit in Online-Netzwerken verbringen, Probleme haben, sich über längere Zeit zu konzentrieren. Facebook und Co seien darauf angelegt, ihren Nutzern ständig kurze Erfolgserlebnisse zu bieten. User würden daher "wie kleine Kinder" eine schnelle Belohnung ihrer Anstrengungen erwarten."
 
Interessant wäre allerdings noch eine Längsschnittstudie der Absolventen unter Einbeziehung der Habitustheorie von Bourdieu, die neben kulturellem Kapital (das hier ja augenscheinlich vermindert wird) auch den Wert des sozialen Kapitals berücksichtigt (das ja möglicherweise im Gegenzug durch Facebook gefördert wird).
 
Haben die dümmeren nach dem Studium einfach die besseren Netzwerke oder wenigstens die höhere Kompetenz, sich kommunikativ auf irgendeinen Posten an den wissenderen durchzumogeln? Oder sind sie einfach glücklicher, weil sozial eingebettet (wäre ja auch schon was!).

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