Freitag, 7. September 2007

Verknüpfungen

Die Komplexität von Relationen begründet den Status von Individualität. Menschen haben ein hohes Relations- und somit Individualitätspotential, dessen Indikator möglicherweise das Gefühl von Sinnerleben ist. Denn Sinn und Bedeutung ergeben sich über Verknüpfungen von Denkinhalten zu einer Struktur. Ich vermute allerdings, dass Verknüpfung lediglch die notwendige aber noch nicht die hinreichende Bedingung für Sinn ist. Es bedarf noch einer gewissen Ordnung, einer für das jeweilige Subjekt einsichtigen spezifischen Qualität der Inbeziehungssetzung, um Sinn herzustellen. Wahlloses "verlinken" steigert zwar die Komplexität, verhindert aber ein Gefühl von minmaler Beherrschbarkeit i.S. einer potentiellen Zielperspektive: Die Daten beherrschen mich, nicht umgekehrt. Erst die (Aus-)Wahl gewollter Verknüpfungen durch die Definition von Mindestkriterien garantiert eine Ordnung, die so komplex ist, daß sie Individualität garantiert, gleichzeitig aber strukturell so eingeschränkt bleibt, daß ein handelndes Subjekt im Zentrum der Relationen steht. Ohne Wahl kein Sinn.

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