Freitag, 5. Oktober 2007

Juli Zeh: Ideentrampoline

Büchern muss man ebensolche Lebensspuren ansehen, wie sie das Dasein bei Menschen hinterläßt. Da sie aber die Eigenschaft haben, nur mit und durch den Menschen lebendig werden zu können, ist dieser Lebensgeber in der Verantwortung für die notwendigen Spuren in ihrem Antlitz selbst zu sorgen. Juli Zeh gehört scheinbar zu diesen Lebensspurenschenkern: Sie knickt, markiert, kommentiert und erfindet - Bücher nutze sie als "Ideentrampoline".
Bücher haben, ganz im symbolisch-interaktiven Sinne, nur eine Bedeutung, wenn wir (und damit ist in dialektischem Sinne immer auch der einzelne, konkrete Leser gemeint) ihnen diese Bedeutung immer wieder von neuem verleihen. Also versagen wir sie ihnen nicht und hinterlassen Zeichen unserer Wertschätzung für die Lebens- und Bedeutungsbegleitung!

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