Montag, 28. Februar 2011

Der geborene - oder besser: erzogene - Blender

Im Allgemeinen halte ich die biographische Betrachtungsweise für eine der stärksten Instrumente zum Verständnis einer Person und ihrer Verhaltensweisen. So auch bei Guttenberg:
"Als 13-Jähriger hält Guttenberg seine ersten öffentlichen Reden. Auf Feuerwehrfesten und Beerdigungen zwar nur, aber immerhin. Es gehe, trichtert ihm der Vater ein, "nicht darum, was die Leute hören wollen, sondern wie". Karl-Theodor habe das gleich beherrscht." (SZ.de, Hervorhebungen durch Krittel)
Und was die fachliche Substanzlosikgeit seines Handelns betrifft, die bereits in einem vorangegangen Blogartikel vermutet und deren genaue Kenntnis seinen Abgeordneten-Kollegen von mir unterstellt wird, freue ich mich über die Bestätigung der beiden FAZ-Biographen:
"Erhellend sind die Studien über Guttenberg als Wirtschaftsminister - ein skurriles Kapitel seiner Karriere, denn wenn man den Autoren glauben darf, hatte Guttenberg denkbar wenig Ahnung von seinem Metier. Seine Referenz, im eigenen Familienbetrieb Erfahrung gesammelt zu haben, erweist sich als Windei.(...) Der Wirtschaftsminister erscheint wie ein Geck mit aufgeblasener Vita." (SZ.de, Hervorhebungen durch Krittel)
Der Autor des SZ.de-Artikels endet mit der Feststellung: "(...)filmreif wäre diese Felix-Krull-Geschichte allemal." (SZ.de) Ich gebe zu, dass ich kein Thomas Mann-Fan bin und mir die Lektüre von "Tod in Venedig", "Der Zauberberg" und den ersten hundert Seiten von "Joseph und seine Brüder" wahrscheinlich dauerhaft genug dieser Kost sein werden. Aber auch die Inhaltsangabe auf Wikipedia erhärtet den Verdacht, dass an der Analogie von Guttenberg und Felix Krull etwas dran ist:
"Eine Zeit lang entwendet Felix hin und wieder Süßigkeiten aus einem Delikatessengeschäft. Als Diebstahl möchte er das jedoch nicht bezeichnet wissen. Dies sei ein abgenutztes Wort, das nur für den Pöbel gelte, nicht aber für seine Tat, die Tat „eines vom Schicksal Begünstigten“." (Wikipedia)

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