Mittwoch, 23. Februar 2011

Lügenbaron Guttenberg: Rücktritt, jetzt!

Guttenberg hat keine "Fehler" begangen sondern fremdes, geistiges Eigentum gestohlen! Ein Dieb macht bei der Ausübung seiner Tat keinen Fehler sondern begeht eine Straftat. So einfach ist das. Das Herumgeschwätze eines Halbjuristen Guttenberg würde vor keinem deutschen Strafrichter auch nur einen Hauch von Eindruck machen. Und sein Verweis auf die angeblich fehlende Täuschungsabsicht ist so zwecklos wie derselbe Versuch eines Betrügers vor dem Kadi - wenn der Nutzen der Täuschung so klar auf der Hand liegt, sinkt die Glaubhaftigkeit der Aussage gegen Null. Denn gerade hier ist Obacht angezeigt, weil der Betrüger sich eben durch Eloquenz und Schönrednerei auszeichnet: wie im richtigen Leben so auch in der Verteidigungsrede!

Wer einen objektiven Tatbestand wie die massiv plagiierten Stellen der Dissertation unseres Oberbefehlshabers auf den Tisch legt, hat mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit auch den subjektiven Willen zur Täuschung bei seiner Handlung gehabt. Ein butterweiches Dementi mit zerknirschter Schwiegermutter-Liebling-Visage ist da zu wenig und tatsächlich des Betruges zweiter Versuch!


Dann die Posse von dem Verzicht auf dem Titel! Übersetzt in ein Strafverfahren wird die Arroganz und Selbstherrlichkeit des Herrn von und zu offensichtlich:

"Herr Vorsitzender - angesichts des Fehlers, den ich bei dem unabsichtlichen Nichtbezahlen der vollgestopften Jackentaschen an der Kasse gemacht habe, sehe ich handwerkliche Fehler meines Einkaufs ein und verzichte nicht nur auf den Inhalt der Taschen sondern auch freiwillig für ein halbes Jahr auf meine Freiheit!"

Wie großmütig! Nach der Überführung in der Beweisaufnahme nutzt ein Geständnis nun wirklich nicht mehr viel! Hier wird zugegeben, was andere nachweisen mussten und angeboten, wozu ohnehin verurteilt wird!

Herr Guttenberg ist nicht in der Rechtsposition, auf seinen Doktrograd zu verzichten, zieht diese Version aber gnadenlos populistisch durch! Anstatt den Anstand und die tatsächliche Ehre zu wahren, sich reumütig zu zeigen und auf eine angemessene Sanktion der zuständigen Stellen zu warten.

Auch hier stellt er sich wieder einmal über die Regeln. Meine Vermutung: Ein Mensch mit so einer Charakterstruktur kann nicht anders. Er ist in seinem eigenen System gefangen, in einem familiären und soziopsychischen System, dass ihn dazu getrieben hat, eine plagiierte Doktorarbeit einzureichen und mit dieser Lüge zu leben, um Achtung und Liebe zu gewinnen. Hier sehen wir eine Fassade, die rhetorisch brillant ist, indem sie auf scheinbar Standhaftigkeit und Prinzipientreue beruht. Tatsächlich ist es die aus Not erworbene Fähigkeit, den Schein zu wahren, sich den Anforderungen aus dem Umfeld anzupassen, mit markigen Sprüchen Sachverhalte soweit zu vereinfachen, dass alles gut wird und ist - dafür liebt ihn das Volk! Und ich glaube, das braucht er zutiefst. Insofern ist er alles andere als ein Mensch wirklich unbequemer Wahrheiten. Denn die sind in der Regel komplex, nicht simpel, und verlangen ein Mindestmaß an Reflexivität. Selbstreflexion oder gar Selbstzweifel dürfen bei Karl Theodor aber ernsthaft nicht aufkommen.

Was müssen wir tun, damit diese Posse endlich aufhört und der Mann zurücktritt?

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